Besetzung


Paul Heller, Tenor

Paul stammt, überraschender Weise wie sein Bruder auch, aus der anhaltischen Bachstadt Köthen. Er kann ein leichtes Anhaltisch bei Bedarf auch gern mal präsentieren. Zwischen 2000-2009 wurde ihm dieses aber auf dem Thomanerchor abgewöhnt und inzwischen assimilierte er sich ganz gut als Leipziger. Auch Paul ist Gründungsmitglied des Ensembles, was mit einigen Hürden verbunden war, denn offiziell galt er bei den ersten Auftritten noch als stimmbrüchig. So musste der Beginn des Ensembles vor Kantor Biller geheim gehalten werden.

Neben der Stimme beherrscht Paul vor allem die Tasten besonders gut, was er nutzte, um Vokale Korrepetition an der HMT Leipzig zu studieren. Dort lernte er aber nicht nur, wie man die Fehler von Sängern auf dem Klavier abfängt oder wie man die richtigen Töne weglässt, ohne dass es klingt als hätte man nicht geübt, sondern auch dirigieren und komponieren. (Seiner Leidenschaft für möglichst aufwändige Satzbildung sei hiermit Tribut gezollt.) Das macht er sogar gar nicht schlecht: seine Werke wurden, außer von uns natürlich, schon von einigen anderen namhaften Ensembles aufgeführt, darunter vom Thomanerchor Leipzig, dem Mendelssohn Kammerorchester Leipzig, Sjaella u.a. Einige seiner Werke haben es sogar in die Kataloge namhafter Verlage geschafft.

Er ist leidenschaftlicher Gin-Trinker. Dieses hochprozentige Nass genießt er im Flugzeug durchaus auch mal pur, wenn Lufthansa wieder zu wenig Tonic geladen hat. Mit seinem Hund Leo genießt er vor allem die stillen Momente, die er besonders wertschätzt.

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Wir begrüßen unseren neuen Ensemble-Tenor, der ab September 2023 die Tenor-Position ausfüllt.

Marc-Eric Schmidt, Tenor

Der in Flörsheim am Main geborene Marc-Eric sammelte seine ersten musikalischen Erfahrungen im Landesjugendchor Rheinland-Pfalz. Er studierte zunächst Musikwissenschaft und Schulmusik an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz, bevor er im Wintersemester 2011/12 sein Diplomstudium Gesang bei Prof. Thomas Dewald an der HfM Mainz aufnahm. Im Herbst 2014 wechselte er an die HMT Leipzig. Hier studierte er in der Gesangsklasse von Prof. Berthold Schmid.

Als Opernsolist war er bereits an großen Häusern, wie den Staatstheatern Mainz und Wiesbaden, sowie an der Oper Frankfurt zu sehen. 2016 debütierte er zudem an der Oper Leipzig in Nina Rotas „Aladin“. Ein Gastengagement führte ihn an die Oper Stuttgart, wo er in G. A. Derungs' acappella­Oper „BENJAMIN“ seine solistischen Fähigkeiten, wie auch seine Ensembleerfahrung unter Beweis stellen konnte. Als Mime in Wagners „Rheingold“ und als Knusperhexe in „Hänsel und Gretel“ stand er 2018 in den Hochschulproduktionen der Leipziger Musikhochschule auf der Bühne. In den vergangenen Jahren war er mehrere Spielzeiten in Folge als Pappacoda in J. Strauß' „Eine Nacht in Venedig“ am Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau, sowie als Mr. Erlanson in S. Sandheims „Lächeln einer Sommernacht“ am Theater Plauen-Zwickau zu erleben. Als Mr./Lee Randolph ist er in Sandheims „Sunday in the Park with George“ in der Spielzeit 2019/20 an die Landesbühnen Sachsen zurückgekehrt und übernahm zudem 2021 am Theater Plauen-Zwickau die Rolle des Saint-Brioche in der Wiederaufnahme von Lehars „Die lustige Witwe“.

Auch als Konzertsolist war Marc-Eric in den vergangenen Jahren in ganz Deutschland zu hören: So sang er neben verschiedenen Kantaten und Oratorien im Rhein-Main-Gebiet und in Leipzig unter anderem Charpentiers „Te Deum“ im Wetzlarer Dom, Rossinis „Petite Messe solennelle“ in Kempten im Allgäu und Saint-Saens' „Oratorio de Noel“ im Meldorfer Dom. Die Passionen und das Weihnachtsoratorium J. S. Bachs runden seine regelmäßige solistische Konzerttätigkeit ab.


Benjamin Mahns-Mardy, Bariton

Ben ist KEIN Thomaner!!! Der 1989 in London geborene Rotschopf kommt nicht nur geographisch, sondern auch thematisch aus einer ganz anderen Ecke als der Rest des Ensembles.

Er hat sich in seiner Schulzeit auch eher in Richtung Forensik orientieren wollen, dann gewann aber doch die Musik. Zunächst studierte er am Trinity Laban Conservatoire of Music and Dance Musical Voice und legte darin auch den Bakkalaureus ab.

Anschließend kam er nach Leipzig, um hier weiter Gesang zu studieren. An der HMT Leipzig geriet er in die Klasse von Prof. Berthold Schmid, wo er Christian kennenlernte. Und so begab es sich, dass der Londoner mit irisch-britisch-deutschen Wurzeln nun seit 2016 in unserer Mitte steht. Die Wahl fiel uns nicht schwer: Ben ist nicht nur sängerisch begabt, sondern auch poetisch und handwerklich. Neben Songtexten und Gedichten soll eines Tages auch einmal ein eigenes Haus seiner Hände Werk werden, am liebsten in Schweden oder Irland. In seiner Wohnung zeugen viele angefangene und vollendete Projekte von seinem Talent, Möbel zu restaurieren und aus alten Röhren Lampen zu bauen.

Sein Musikgeschmack ist unter den unsrigen wohl der Weitreichendste, hört  er in seiner Freizeit beinahe alles außer der Musik, von der er den ganzen Tag aus professionellen Gründen umgeben ist. Seine Schallplattensammlung gibt davon reges Zeugnis. Wenn man ihn nicht auf der Bühne erlebt, dann sieht man ihn meist kauend. Zwischen seine Kiefer kommen eigentliche alle Lebensmittel mit Ausnahme roher Tomaten. Besondere Highlights in seiner Garderobe sind ein wundervoller Tweed-Anzug und ein Kilt. Diesen führte er zu Saschas Hochzeit aus, was bei den Besucherinnen allgemeine Neugier erregte.

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Lukas Lomtscher, Bassbariton

Lukas, genannt LuLo, ist mit ABSTAND der Ensemble-Methusalem, was an seiner Geburt im Januar 1989 liegt. Als waschechter Mittelsachse beherrscht er das lokale sprachliche Kolorit als einziger fließend, was sich in seiner Vorliebe für Lene Voigts sächsische Gedichte widerspiegelt.

Die musikalische Ausbildung begann früh mit Streichhölzern, erst an der Violine, in pubertärem Übermut noch am Klavier und als verzweifelter Versuch folgte zuletzt die Bratsche. Es gab jedoch ein Einsehen in die eigene Begrenztheit und so beschränkt er sich heute auf die Stimme. Seiner Chorzeit, die 2008 endete, folgte ein Auslandsaufenthalt in England. Nach diesem wurde er mittels Bier in das Ensemble geholt. Das ist verwunderlich, da er eigentlich eher zum Wein tendiert, und diesen mit guter Musik, Gespräch und Essen gern genießt.

Zum Genießen gehören auch sein recht grüner Balkon und die stetig wachsende Sammlung an Schallplatten. Nach Konzerten sieht man ihn mit großer Leidenschaft am Verkaufsstand, um dem Publikum (mindestens) eine unserer fantastischen CDs anzupreisen.

Diese Leidenschaft hat ihn auch in den Kundenservice der Edition Peters geführt, wo er allwöchentlich am Telefon versucht, hilfreich zu sein. Seine akademische Laufbahn umfasst schon zwei Bachelor-Abschlüsse, er arbeitet an einem Dritten, um dann BA (mult.) sein zu können. Sein an sich ruhiges Gemüt verdüstert sich, wenn er Hunger hat derartig, dass man ihn entweder in Ruhe lassen oder Essen herbeibringen sollte.


Lucas Heller, Bass

Lucas stammt, überraschender Weise wie sein Bruder auch, aus der anhaltischen Bachstadt Köthen. Jedoch ist das Anhaltische ihm größtenteils verloren gegangen, nur gelegentlich taucht es wieder auf. Er geriet nach anfänglichem Klavierunterricht in Sachsen-Anhalt in die etwas größere Bachstadt Leipzig, wo er zwischen 2000 und 2009 seine musikalischen Studien im Thomanerchor vertiefte. In dieser Zeit als Chorist stellte sich bereits sein reges Interesse an der öffentlichen Ordnung heraus. Er übernahm früh Verantwortung und engagiert sich seither dauerhaft in Vereinen. So erscheint sein Name u.a. im Förderkreis Thomanerchor Leipzig e.V. oder im forum thomanum Leipzig e.V.

Er gehört zu den wackeren Gründern des Ensembles. Da die Musik eine brotlose Kunst ist, folgte nach der musikalischen eine Ausbildung bei der Sparkasse zum (ebenfalls) rot-beschlipsten Bankkaufmann. Das qualifizierte ihn perfekt zum Schatzmeister des Ensembles.

Nach dem Nützlichen folgt nun noch die Kür: Er studierte von 2012 bis 2018 Musikwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften und Kulturmanagement erst in Leipzig, dann in Weimar. Da ihm das alles aber noch nicht reicht, leiht er seine Stimme regelmäßig noch anderen Ensembles als Chorist und bereist auch so die Republik. In den ruhigen Stunden radelt er schon mal um den Cospudener See, rudert über die Leipziger Wasserwege und wandert durch Gottes schöne Natur. All das ist in den sozialen Medien dokumentiert. Die Weltsprache Musik befeuert ihn in seinem Tun. Dass man mit ihr überall auf Gehör trifft und es kaum ein Mittel gibt, das Menschen besser zusammenbringt, fasziniert ihn.

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Sascha Hille, Manager

Sascha, einen originalen Leipziger, lernten wir auf dem Thomanerchor kennen. Der Klassenkamerad von Christian und Lukas stand zwischen 1999 und 2008 auch auf der Bühne, die er mittlerweile nur noch selten betritt. Seitdem hat er sich vom Singen entfernt, obgleich ihm der Kammersänger Horst Günther einmal eine große Begabung bescheinigt hat. Er selbst sagt, dass sich seine musikalische Früherziehung an Violine und Klavier dann gut verwachsen habe und er eine nette Füllstimme hätte. 

Diese kommt aber nur noch im Gemeindegesang zum Einsatz und wenn er in Nobiles-Konzerten das Publikum zum Mitsingen von Volksliedern anheizt.
Seine Stärken sieht er in anderen Feldern, die er auch schon früh auszuleben begann. So war er Chefredakteur des „Kastenjournals“, der Schülerzeitschrift der Thomaner. Das Tippen von Texten, das Organisieren, Telefonieren und das Vorbereiten von Jahresabschlüssen liegt ihm sehr, weshalb er Kulturmanagement studierte.

Seit 2009 organisiert und fährt Sascha Nobiles. Er fühlt sich am Steuer, fluchend oder lachend, ungemein wohl, was die singenden Mitglieder von der Fahrer-Pflicht entbindet und einiges mehr an Flexibilität ermöglicht.

Außerhalb des Büro-Alltags entspannt er sich entweder mit einem großen Klassiker (Goethe, Mann, Grass, Freud etc.) und einer Schallplatte oder auf seinem begrünten und fruchtbaren Balkon. Dessen Früchte werden in raffinierten Rezepten auf den Tisch gebracht. Seine Kochkünste teilt er freigiebig, so kann es passieren, dass man dienstagsabends einen Anruf bekommt à la „Ich hab gerade 'ne Gans im Ofen. Kommst du rum und isst sie mit auf?“ Dazu sollte man ihm aber keine Wein-Schorle anbieten, das empfindet er ebenso als Missbrauch wie Kümmel an Bratkartoffeln. Größter Nutznießer seiner Kochkünste ist seine grandiose Frau Caroline, für die er dem Himmel und seinen Schwiegereltern auf ewig dankbar ist. 


Christian Pohlers, Tenor (Mitglied v. 11.01.2006-31.08.2023)

Christian, Baujahr 1989, ist wohl der gelehrsamste und wissbegierigste unter den Nobileten. Gibt man ihm ein Thema, vertieft er sich darin mit einer Gründlichkeit, die sein Lehramtsstudium erkennen lässt. Dies zeigt sich in vielen Bereichen. Wenn es um die Küche geht, zaubert er sehr gern am eigenen Herd mediterranes, ostasiatisches oder bürgerlich-deftiges.

Mit Einem kann man ihn aber jagen: Bananen. Ein kulinarischer Wende-Verlierer. Geht es um Sport, genießt er passiv so ziemlich alles mehr als Fußball, von Schach über Curling bis zu American Football. Aktiv erlebt man ihn beim Schwimmen und beim Badminton, jedoch niemals beim Wandern. Mehrere Nobiles-Touren können das bezeugen. Daher fährt er im Urlaub auch lieber ans Meer als in die Berge.

Zwischen 1999 und 2008 war er Thomaner und ist Gründungsmitglied des Ensembles. Nach Umwegen über mehrere Lehramtsfächer studierte er zunächst bei KS Prof. Regina Werner-Dietrich, anschließend bei Prof. Berthold Schmid Gesang an der HMT, wo er auch Ben kennengelernt hat.

Einen Satz können wir der Welt nicht vorenthalten: „Musik ist für mich die akustisch-ästhetische Verschmelzung von Konstruktion und Emotion. Und gerade die Verschiebung dieses Verhältnisses über Jahrhunderte hinweg zu beobachten und jeden Tag erleben zu können, finde ich unendlich spannend und macht mich überaus glücklich.“ Alles klar?

Er trägt gern Anzüge, unsere Arbeitskleidung. Aber er hasst es, die dazugehörigen Hemden zu bügeln, obwohl er dank seiner Großmutter einen Hemdentrockner hat.

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